visual art

Die audio-visuellen Werke Michael Bach Bachtischas sind davon geprägt, visuelle und akustische Werke in einen Zusammenhang zu bringen, der nicht auf eine Übersetzung von einem Medium ins andere zurückzuführen ist. Es geschieht keine Umdeutung oder Interpretation des optisch Wahrnehmbaren ins Akustische et vice versa. Im Gegenteil, beide Sinneseindrücke sind autark und ergänzen sich.

Die audio-visuellen Werke Michael Bach Bachtischas loten diese Korrelation zwischen beiden Phänomenen aus. Die „Fingerboards“ beispielsweise thematisieren als Ursache für beide Sinneswahrnehmungen die haptischen Aktionen auf dem Cellogriffbrett.


Michael Bach Bachtischa, Fingerboards I – X (1990-2010)

Des Weiteren entstanden auf der Basis der „Fingerboards“ die „Soundboards„, welche die abgebildeten Klänge der „Fingerboards“ wiederum in Klang umsetzen. Diese Klangcluster sind statisch wirkende, auditive „Abbilder“.


Michael Bach Bachtischa, Soundboards 3
 (1994), Skowronek Productions, Karlsruhe

 

Die insgesamt 72 Bilder und Zeichnungen der Serie „Olévano“ mit Olivenöl und Rotwein (olio e vino = Olévano), die 1995 entstanden, sind als audio-visuelle Werke konzipiert.


Olévano 46-54

Einige dieser Zeichnungen sind Jahre danach, etliche bis zum heutigen Tag ergänzend nachgezeichnet worden, da sich das Olivenöl immer noch im Papier ausbreitet und dadurch sich die Ausbreitungskontur verschiebt. Die „Jahreslinien“, die sich um das Zentrum der einzelnen Bilder legen, sind mit Wachstumsringen eines Baums vergleichbar. Dieser dynamische Prozess hat Eigenschaften einer musikalischen Entstehung. Die Endgestalt und Reifezeit ist zu Beginn nicht definiert.

 

Die FotocollagenLagauche„, Lesdeux„, „50 Sounds„, „52 Sounds“ bestehen aus Fotografien der Hände derjenigen Instrumentalisten, die eine der Kompositionen aus der Reihe „Sounds“ spielen. Im Fall der Collage „Exkurs im Dom zu Worms“ werden die einzelnen Stationen und Positionen des Cellisten im Dom zu Worms festgehalten. Die Fotocollagen  geben in ihrer seriellen Anordnung der Fotos einen fast filmischen Eindruck von der Performance, indem sie, wie Filmstills, „eingefrorene“ Zustände dokumentieren.


Michael Bach Bachtischa, Fotocollagen
 (1994- )

 

Zu Dieter Schnebels Komposition „Mit diesen Händen“, Michael Bach gewidmet, entstand der Monoprint „Mit diesen beiden Händen“.

Michael Bach Bachtischa, Mit diesen beiden Händen (1994)

 


Das Audio-visuelle Werk Michael Bach Bachtischa „18-7-92“ entstand während eines Arbeitstreffens mit John Cage in New York am 18. Juli 1992. Es thematisiert eine traditionelle Frage des Zen-Gartens „Ryoanji“ in Kyoto, warum von keinem Standpunkt der Besucherplattform aus alle 15 Felsbrocken im Kiesfeld zu sehen sind. Es bleibt immer mindestens ein Fels verdeckt hinter den anderen. Das Werk „18-7-92“ gibt im Wesentlichen zwei Antworten, eine visuelle und eine akustische.

Michael Bach Bachtischa,18-7-92
(Ausschnitt auf Sonderbriefmarke Donaueschinger Musiktage)

18-7-92 und die Donaueschinger Briefmarke
Das Werk “18-7-92” und die Sonderbriefmarke “75 Jahre Donaueschinger Musiktage”

 

 

Die Saiteninstallationen und Performances mit Saitenspielern, Projekte von Renate Hoffleit und Michael Bach Bachtischa, sind gleichermaßen Werke, worin sich Visuelles und Akustisches gegenseitig durchdringen.

Renate Hoffleit und Michael Bach BachtischaSaiteninstallationen