violoncello


Michael Bachs Repertoire umfaßt das klassische Repertoire und die zeitgenössische Musik.

Die 6. Cellosonate in Es-dur op. 64 von Ludwig van Beethoven hat Michael Bach 1986 mit dem Pianisten Bernhard Wambach erstaufgeführt und beim SWR aufgenommen. Weitere Partner am Klavier waren bei späteren Aufführungen und Rundfunkaufnahmen
Pi-Hsien Chen (SFB) und Klaus-Steffes Holländer (RIAS Berlin).

Die Kadenzen (1913) Arnold Schoenbergs zu Matthias Georg Monns Cellokonzert in g-moll wurden von Michael Bach im Jahr 1987 mit dem Orchester der Beethovenhalle Bonn unter der Leitung von Georg Schmöhe uraufgeführt. Eine Rundfunkaufnahme entstand wenig später mit dem Sinfonieorchester des SWR unter der Leitung von Kasper de Roo.

Michael Bachs Auseinandersetzung mit dem von ihm erfundenen BACH.Bogen bietet eine neue Sicht auf die „Suiten“ von J. S. Bach. In Präsentationen mit dem Titel „Urtext = Klartext?“ erläutert er die Setzung  der Bindebögen in der Abschrift von Anna Magdalena Bach, die Aufschlüsse über das harmonische Verständnis der „Suiten“ geben. In seinem Blog „the bach update“ werden die neuen Erkenntnisse ausführlich dargelegt.

Auch auf die mehrstimmigen Violinwerke Niccolò Paganinis ist besonders hinzuweisen, die Michael Bach dem „Dornröschenschlaf“ entrissen und erstmals wieder mit dem BACH.Bogen aufgeführt hat.

Mstislaw Rostropowitsch war in den Jahren 1997 bis 2001 (Präsentation in Paris) ein wichtiger Ratgeber in der Entwicklung des BACH.Bogens für Violoncello.

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Seiner intensiven Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik entspringen viele Uraufführungen und Produktionen. Unter seinen Uraufführungen von Solowerken für Cello, die meist für ihn und mit ihm geschrieben wurden, zählen Werke folgender Komponisten: Hans-Jürgen von Bose, Theo Brandmüller, Gabriel Iranyi, John Cage, Dieter Schnebel, Caspar Johannes Walter, Carola Bauckholt, Helmut Bieler-Wendt, Michael Travlos, Amnon Wolman, Klaus Huber, Pascal Dusapin, Toshio Hosokawa, Gerhard Stäbler, Walter Zimmermann, Isabel Mundry, Volker Heyn, Ernst Krenek, Julio Estrada.

Karlheinz Stockhausens „SOLO“ (1965) wurde von Michael Bach erstmalig mit digitalen Verzögerungsmaschinen des Experimentalstudios des SWR unter der Leitung von Hans-Peter Haller aufgeführt (Donaueschinger  Musiktage, Festival Musica Contemporânea Lisboa, Europäische Kulturtage Karlsruhe u. a.)

Auf Karlheinz Stockhausens Wunsch hat Michael Bach dessen „TIERKREIS“ (1975) für Violoncello mit Rundbogen bearbeitet und uraufgeführt (Bayreuth 1998).

Mit den Komponisten Nikolaus A Huber, Helmut Lachenmann und Wolfgang Rihm hat Michael Bach ebenso zusammengearbeitet und CD-Aufnahmen veröffentlicht. Mit Isang Yun, dessen Kompositionen er im Repertoire hat, verband ihn eine langjährige Freundschaft. Seine CD-Einspielung der Cellowerke Bernd Alois Zimmermanns bei dem Label cpo gilt als Referenz-Aufnahme.

Michael Bach Bachtischas Zusammenarbeit mit John Cage an „ONE8“ und „ONE13“ ist Gegenstand etlicher Veröffentlichungen und Texte von Joan Retallack, James Pritchett, Daniel Charles u. a.

Seine Aufführungen eigener Kompositionen stoßen bezüglich des Obertonspiels und der Mehrstimmigkeit in Neuland vor. Der Weblog „the cello upgrade“ gibt in die Entstehung dieser Kompositionen und seine Arbeitsweisen Einblick.

Zum Verhältnis Komposition – Instrumentaltechnik in Michael Bach Bachtischas künstlerischer Arbeit siehe auch:

Der Zwang zur Freiheit, in: Die Zeit 1991
Klangspuren, in: Neue Zeitschrift für Musik 1993
Catherine Roblin, La littérature pour violoncelle seul au XXe siècle: entre tradition et modernité2000 CyberDocs
Joan Retallack „MUSICAGE„, Wesleyan University Press 1996
James Pritchett, „ONE8„, mode records 2004
Daniel Charles, diverse Texte 2004-2008