Theorie und Praxis.
Eine Vorstufe der Auseinandersetzung Michael Bachs mit Live-
Ein weiteres Experiment war die spezielle Aufnahme der „Sonate für Cello solo“ von Bernd Alois Zimmermann. Das Werk, basierend auf einer Zwölftonreihe, verwendet für die Tempoangaben gleichfalls ein temperiertes Raster, so daß das räumliche Aufnahmekonzept Michael Bachs ebenfalls auf einer temperierten Skala basierte.
Im Jahr 1985 experimentierte Michael Bach, auf Einladung von Hans-
Karlheinz Stockhausen, SOLO (1965)
Michael Bach, Cello und das Experimentalstudio des SWR (Donaueschinger Musiktage 1987)
Etwas später führte Michael Bach beim Berliner Festival Inventionen mehrere Versionen von „SOLO“ mit dem Elektronischen Studio der Technischen Universität Berlin (Leitung: Folkmar Hein) auf. Hier wurden analoge Tonbandmaschinen eingesetzt, die in der Bandgeschwindigkeit variiert werden konnten, was ein völlig anderes Klangresultat ergab.
Im ZKM Karlsruhe erarbeitete Michael Bach Bachtischa zusammen mit Pierre Dutilleux Anfang der 90er Jahre ein Computerprogramm, das Differenztöne am Cello und anderen Instrumenten hörbar verstärkt. Diese Software wurde inzwischen für Klavier, Mikrotonklavier, Akkordeon und einer großdimensionierten Saiteninstallation eingesetzt.
Michael Bach Bachtischa, accordpiano (2010)
Catherine Vickers, Piano und Stefan Hussong, Akkordeon (UA ZKM Karlsruhe 2010)
Michael Bach Bachtischas „Röhrenstücke“ für Violoncello, Stimmen und/oder andere Instrumente beziehen die Röhreninstallation „VERTONUNG“ der Künstlerin Renate Hoffleit ein. Dabei werden mikrophonierte Steinröhren mit Wasser gestimmt. Auf diese Weise entsteht eine Art kombiniertes Instrument, z. B. erhält dadurch das Cello zusätzlich den Charakter eines Blasinstruments. Die „Röhrenstücke“ wurden beim Millenium Preis 2000 in Würzburg ausgezeichnet.
Michael Bach Bachtischa, Notationen für Stimme und Violoncello (2010)
Christina Ascher, Stimme und Michael Bach, Violoncello (EA Millenium Preis Würzburg 2000)
Renate Hoffleit, Röhreninstallation „VERTONUNG„